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Mopedtour nach Ludwigshafen (Norbert) 1973 habe ich mir in den Kopf gesetzt mit (m)einem Moped nach Ludwigshafen zu fahren und dort die Verwandschaft zu besuchen. Dann, im Sommer 1975 war es soweit. Meine 50ccm Puch M50 Sprinter (Skyhawk) stand bereit und ich machte mich an einem Samstag um 4 Uhr in der Früh auf den Weg, schließlich hatte ich ja ca. 750 km bei einer Höchstgeschwindigkeit von max. 60Kmh vor mir. Ich gab Gas und fuhr voller Begeisterung durch die Landschaft. Bei St. Pölten öffnete der Himmel seine Schleusen und es begann zu schütten. Kein Problem für einen "Profitourer". Ich war ausgerüstet mit Helm (damals noch nicht Pflicht), Motorradhandschuhen, Motorradstiefeln und ........ Regenoverall!!!! Also hinein ins Gwand und weiter. Gegen 13:00 Uhr war ich bei Passau und es hörte endlich auf zu regnen. Fein, dachte ich -> dann riss die Kette. War nicht wirklich ein Problem bei der Geschwindigkeit, ich hatte auch Ersatzteile wie Zylinder, Zylinderkopf, Dichtungen, Seilzüge etc. mit , aber ............ keine Kette. Status: Samstag 13:00 Uhr in Passau mit gerissener Kette. Zum Glück gab es nicht weit von meinem Standort zufällig ein Mopedgeschäft und in Deutschland hatten die Geschäfte, anders als bei uns bis 14:00 Uhr geöffnet. Nichts wie hinein, eine Kette für eine Puch M50 geordert und.............. " Äh, Puch M50 ????? Wo haben sie dieses Moped denn her ?" - " Na aus Wien, von dort komm ich doch gerade."-" Äh, ach so ja, äh dann müssen wir die Kette messen und schauen ob wir so was da haben." Sie hatten so was da. Ich bekam sie und montierte das Teil auf mein Moped. Um 14:00 Uhr ging es weiter und es begann, kaum war ich mit der Montage fertig, wieder zu schütten. Ich spulte Kilometer für Kilometer herunter und irgendwann in der Nacht hörte es dann auch auf zu regnen und ich verlor die Orientierung. Kein Wegweiser zeigte nach Ludwigshafen. Oder doch? Stand da nicht ein blauer mit weißer Schrift? Kurz noch nach einem anderen Hinweis gesucht, keiner zu finden, also ab dem Blauen nach. Immer äußerst rechts der Leitschiene entlang fuhr ich so am Pannenstreifen der Autobahn die letzten 50-60 Km Richtung Ludwigshafen. Entweder hat mich keiner wirklich wahrgenommen oder die deutsche Polizei wusste damals mit der roten Nummerntafel nichts anzufangen. Um 23:00 Uhr kam ich nach 19 Stunden Fahrt bei meinen Verwandten an. 2 Wochen später ging es wieder retour nach Wien. Die Rückreise verlief unspektakulär. 4x ohne absteigen tanken, eine halbe Stunde Mittagspause in München und nach 17 Stunden war ich wieder daheim in Wien. Abfahrt zur Garage hinunter, absteigen um die Garagentüre zu öffnen. Rumms... das Moped und ich lagen am Asphalt. Meine Beine hatten mir nach fast 17 Stunden Dauerabwinkelung den Dienst versagt. Für mich damals 17 jährigen war diese Tour das Abenteuer meines Lebens. Ich denke noch heute gerne daran zurück.
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